Viele Menschen verstehen unter Selbstbewusstsein Eigenschaften, die in unserer Gesellschaft als Stärke angesehen werden, zum Beispiel ein sicheres Auftreten oder eloquentes Sprechen. Doch eigentlich bedeutet Selbstbewusstsein nicht mehr als das Bewusstsein über sich selbst. Dabei gibt es kein gut oder schlecht, kein stark oder schwach. Es ist eine bewertungsfreie Wahrnehmung der eigenen Person. Dies kann unter anderem durch Meditationen wie Aufmerksamkeits- oder Atemübungen herbeigeführt werden.
Selbstbewusst zu leben wird in der modernen Welt immer schwieriger, da wir ständig von Reizen umgeben sind, die von uns selbst ablenken. Hinzu kommt, dass wir durch das Bewusstsein über unser Selbst auch die schmerzhaften Dinge spüren, was unsere Psyche aus Selbstschutz eigentlich vermeiden möchte.
Was die meisten Menschen meinen, wenn sie über Selbstbewusstsein sprechen, ist Selbstvertrauen. Das bedeutet, in die eigenen Fähigkeiten zu vertrauen. Im Gegensatz zum Selbstbewusstsein beinhaltet Selbstvertrauen eine subjektive Bewertung, die nicht zwangsläufig der Realität entsprechen muss. Das kann dazu führen, dass einige Menschen sich zu wenig oder auch zu viel zutrauen.
Selbstvertrauen kann also ohne Selbstbewusstsein bestehen: Ich kann an mich glauben, ohne mich zu kennen. Das größere Problem und ein sehr schmerzhafter Zustand ist mangelndes Selbstvertrauen – was auch durch das Fehlen von Selbstbewusstsein entstehen kann. An genau diesem Punkt lässt sich ansetzen, wenn Menschen das Bedürfnis haben, ihr Selbstvertrauen zu stärken.