Kennst du dieses unangenehme Gefühl, wenn du gerne laut lachen würdest, aber es unterdrückst? Genauso unangenehm ist es für unsere Psyche und unseren Köper, wenn wir negative Gefühle wie Traurigkeit, Angst, Ärger, Frust oder Wut unterdrücken. 

Dass wir überhaupt die Tendenz haben, negative Gefühle zu unterdrücken, hat unterschiedliche Gründe. Erstens strebt unsere Psyche nach positiven Gefühlen, sodass sie sich gerne von negativen Emotionen ablenkt. Ein zweiter Grund ist, dass in unserer Gesellschaft positive Gefühle erwünschter sind als negative. Das lässt sich beispielsweise daran erkennen, dass es schwerer fällt, auf die Frage „Alles gut?“ mit „Nein“ zu antworten als mit „Ja“ oder dass es leichter fällt, in der Öffentlichkeit zu lachen als zu weinen.

Das Problem ist aber: Wir müssen negative Gefühle zulassen, damit sie wieder gehen können. Ansonsten nisten sie sich in uns ein und verbreiten sich – bis wir sie auf Umwegen zu spüren bekommen, zum Beispiel durch innere Unruhe, körperliche Verspannungen oder auch Angstzustände und depressive Verstimmungen. 

Wir müssen also lernen, negative Gefühle anzunehmen und auszuleben, denn Schmerz will genauso gefühlt werden wie zum Beispiel Freude. Viele haben Sorge davor, dass sie depressiv werden könnten, wenn sie zum Beispiel Traurigkeit zulassen. Aber das Gegenteil ist der Fall: Es führt langfristig zu Erleichterung – körperlich wie auch psychisch. Und das ist der Punkt, wo seelische Heilung stattfinden kann. 

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